Stellungnahmen

München, den 16.3.2010

Fünf Minuten Richtigstellung zur SZ-Schmähpresse vom 15.03.10 gegen die VIEREGG-RÖSSLER GmbH

Richtigstellung zur Schmähpresse als PDF-Datei
http://www.vr-transport.de/archiv/VR-SZ-Richtigstellung-160310.pdf

Seit der tatsächlich vorgenommenen Überprüfung der - zunächst ungeprüft als unwirtschaftlich bzw. nicht machbar bezeichneten Planungen der VIEREGG-RÖSSLER GmbH zum "Eisenbahn-Südring" und zum "Nordtunnel München" - fehlen den "Experten der Deutschen Bahn" in der Sache tragfähige Gegenargumente. Vor diesem Hintergrund geht man nun anscheinend mittels SZ-Artikel von Dominik Hutter vom 15.03.10 unter Berufung auf "ein der SZ vorliegendes Papier" zur direkten Verunglimpfung der VIEREGG-RÖSSLER GmbH über. Hierzu sind folgende Hinweise zum Sachverhalt veranlasst:

1. Die dem Büro VIEREGG-RÖSSLER GmbH von der Stadt Wolfratshausen im Oktober 2009 beauftragte Machbarkeitsstudie für die niveaufreie Querung der Sauerlacher Straße durch die verlängerte Trasse der S 7 war ausdrücklich auf "innovative Lösungen" zur Vermeidung gravierender Mehrkosten gegenüber der Beibehaltung des bestehenden Bahnübergangs gerichtet. Arbeitsgrundlage der VIEREGG-RÖSSLER GmbH waren dabei die zur Verfügung gestellten bisherigen Planungen der Deutschen Bahn.

2. Das von der VIEREGG-RÖSSLER GmbH nach Abstimmung mit der Auftraggeberseite (sowie unter Einbindung des StMWIVT sowie der DB und des Straßenbauamts Südbayern) vorgelegte Endergebnis der Studie entspricht nicht nur den einschlägigen öffentlich-rechtlichen Vorgaben (z.B. der Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung), sondern trägt sogar den "Soll"-Vorgaben Rechnung, die noch im Abstimmungsprozess seitens der DB AG beanstandet worden waren. Dabei wird die kritische Hinterfragung solcher Soll-Vorgaben sogar von der DB AG regelmäßig zur Einhaltung des Gebots wirtschaftlicher Planung verlangt.

3. Nicht richtig ist auch die in der Presse aufgestellte Behauptung, die vorgeschlagenen Straßenanhebungen "seien schon wegen der umliegenden Gebäude und Zufahrten 'nicht möglich'".

4. Das von der VIEREGG-RÖSSLER GmbH ermittelte Einsparpotenzial von rund 40 Mio EUR resultiert entgegen SZ/Hutter auch nicht "vor allem" daraus, dass die Strecke (gar angeblich wegen einer Unterschreitung der vorgeschriebenen lichten Fahrtdrahthöhen) nicht mehr so tief eingeschnitten sein soll wie in den "offiziellen" (?) Planungen. Die im Ergebnis auch den Sollvorgaben Rechnung tragende Planstudie der VIEREGG-RÖSSLER GmbH schließt mit insoweit erwarteten Mehrkosten von rund lediglich 300.000 EUR und lässt also das zuvor ermittelte Einsparpotenzial von rund 40 Mio EUR im Wesentlichen unverändert. Dies liegt letztlich daran, dass das VIEREGG-RÖSSLER-Konzept gerade ohne die im Auftrag der DB AG geplante mehrere hundert Meter lange Tunnellösung zur Unterfahrung der Sauerlacher Straße incl. unterirdischem S-Bahnhof Wolfratshausen auskommt.

5. Auch der Rückschluss von SZ/Hutter von der zahlenmäßigen Personalüberlegenheit der sogenannten "offiziellen" Gutachterbüros "im dreistelligen Bereich" auf eine intellektuelle lösungstechnische Unterlegenheit des 2-Mann-Büros der VIEREGG-RÖSSLER GmbH ist schon im Hinblick auf die bereits im Ansatz nicht vergleichbare Marktausrichtung beider Seiten in der Sache so verfehlt wie tendenziös. Mehr als befremdlich ist die von der SZ im Anschluss hieran der VIEREGG-RÖSSLER GmbH gar als angeblich eigene Einlassung untergeschobene Anmaßung, die VIEREGG-RÖSSLER GmbH nehme

für sich in Anspruch, den Nordtunnel "in zwei ingenieurtechnisch voll ausgearbeiteten Varianten" geplant zu haben.

Die Bezichtigung der VIEREGG-RÖSSLER GmbH, ihre Planungsunterlagen zum Nordtunnel als ausführungsreife ingenieurtechnische Planungen präsentiert zu haben, ist durch nichts gerechtfertigt.

6. Auch die von der SZ offenbar ungeprüft kolportierte Kritik am Nordtunnel-Konzept der VIEREGG-RÖSSLER GmbH ist unberechtigt:

a) Eine mehrmonatige Sperrung der U-Bahn, insbesondere der U2 zwischen Hauptbahnhof und Königsplatz ist nicht erforderlich und wurde von der VIEREGG-RÖSSLER GmbH nie so kommuniziert. Soweit die U2-Nord durch einen Umbau für den Nordtunnel betroffen wäre, dürfte hierfür letztlich sogar die nächtliche Betriebsruhe im Rahmen sinnvoller Arbeitsplanung auskömmlich sein.

b) Die von der SZ weiter unreflektiert übernommene Kritik, die westliche Tunnelzufahrt nehme zuviel Platz in Anspruch, bezieht sich - entgegen dem vom SZ-Artikel provozierten Verständnis - keineswegs auf das Nordtunnel-Konzept der VIEREGG-RÖSSLER GmbH, sondern vielmehr auf eine Planvariante der sogenannten "offiziellen" Gutachterbüros (Nordtunnel Light mit unterirdischem Durchgangsbahnhof am Hauptbahnhof in 40 Meter Tieflage). Schließlich bleibt unverständlich, weshalb zu einem "Gesamturteil ... nicht genehmigungsfähig und baulich nicht durchführbar" führende Umplanungen der "offiziellen" Gutachterbüros am Nordtunnelkonzept der VIEREGG-RÖSSLER GmbH Zweifel an deren Kompetenz begründen sollten. Kompetenzzweifel ergeben sich vielmehr gegenüber den sogenannten "offiziellen", jedenfalls regelmäßig im Auftrag des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums tätigen Gutachterbüros.


Karrieresprung für SZ-Mitarbeiter Dominik Hutter

Der langjährige freie Mitarbeiter der Süddeutschen Zeitung, Dominik Hutter, erhielt kurz nach Erscheinen seines gegen die VIEREGG-RÖSSLER GmbH gerichteten Artikels eine Festanstellung bei der Süddeutschen Zeitung. Wir beglückwünschen Herrn Hutter zu diesem unerwarteten Karrieresprung.


Richtigstellung einer Kernaussage der neuen Studie des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie zum S-Bahn-Südring

In den Unterlagen "Vergleichende Untersuchung 2. S-Bahn-Tunnel / Südring - Präsentation am 16.11.2009", durchgeführt im Auftrag des Bayerisches Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie ist im Fazit S. 47 zu lesen:

"Bisherige Überlegungen zum Südring-Ausbau (z.B. Vieregg-Rössler) technisch unzureichend, planerisch und monetär unvollständig"

Hierzu stellen wir richtig:

Die beauftragten Gutachterbüros haben laut den am 19.11.2009 gemachten Aussagen von Antje Altmann, Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH, Büro München, die detaillierten Planungsunterlagen der VIEREGG-RÖSSLER GmbH zum Südring-Ausbau gar nicht berücksichtigt, obwohl ihnen diese Unterlagen incl. Bauablaufspläne mit Schreiben vom 15.9.2009 zur Einsichtnahme übergeben worden waren. Die Gutachterbüros haben lediglich Informationen verwendet, die sie im Rahmen einer mündlichen Kurzpräsentation am 2.7.2009 erhalten hatten. Wegen der fehlenden Einsichtnahme in die detaillierten Südring-Pläne der VIEREGG-RÖSSLER GmbH konnten die Gutachterbüros diese Planung gar nicht beurteilen. Die oben zitierte Bewertung entbehrt deshalb jeder Grundlage.


Kommentar zur Diskussion über Baukosten und Sicherheit des Transrapids München Hbf - Flughafen München

Die VIEREGG-RÖSSLER GmbH hat im März bzw. Mai 2007 zwei Studien zum Münchner Transrapid-Projekt vorgelegt, und zwar zu den Baukosten der MSB-Strecke[Ermittlung der wahrscheinlichen Baukosten der geplanten Transrapid-Strecke München Hbf - Flughafen München, Auftraggeber: Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Bayerischen Landtag, März 2007] und zur Sicherheit des Transrapid-Betriebs.[Stellungnahme zur Sicherheit der Fahrgäste und Anlieger der geplanten MSB-Strecke München Hbf - Flughafen München, Auftraggeber: Anti-Transrapid-Einwendergemeinschaft (ATEG), April 2007] Die Befürworter der Münchner Magnetschebebahn, insbesondere das bayerische Wirtschaftsministerium und die DB Magnetbahn GmbH, reagierten auf die Ergebnisse beider Gutachten mit massiven Vorwürfen und Pauschalurteilen wie "handwerklich äußerst mangelhaft", "Gefälligkeitsgutachten" oder "Horrorgeschichten", aber brachten mit Ausnahme eines einzigen Punktes keine inhaltsbezogene Kritik an diesen beiden Gutachten vor. Es wurde lediglich kritisiert, daß die VIEREGG-RÖSSLER GmbH bei der Ermittlung der Baukosten für die Transrapid-Trasse eine Inflationsrate von 3,5% zugrunde gelegt hat, während die Preissteigerung in Deutschland doch nur bei 1,4% pro Jahr läge. Auf diese Weise soll vermutlich den einfachen Zeitungslesern suggeriert werden, die VIEREGG-RÖSSLER GmbH würde eine falsche Inflationsrate verwenden.

Hierzu erklären wir:

Es ist richtig, daß das Statistische Bundesamt eine relativ geringe Preissteigerung von nur 1,4% errechnet hat (aktuell allerdings 1,9%). Doch dieser Wert bezieht sich nicht auf den Bau der geplanten MSB-Infrastruktur, sondern einzig und allein auf die Konsumgüter, die von einem durchschnittlichen Haushalt gekauft werden, also auf Lebensmittel, Bekleidung, Unterhaltungselektronik und ähnliches mehr. Dagegen beträgt die Preissteigerung der sog. Erzeugerpreise aktuell rund 6% und für den Bereich Bau sogar über 7% pro Jahr. Die von der VIEREGG-RÖSSLER GmbH verwendete Inflationsrate von 3,5% stellt somit eher noch eine Unterschätzung der tatsächlich zu erwartenden Baukosten dar und schon gar keine Überschätzung. Diesen tendenziell zu niedrigen Wert als angeblich zu hoch zu kritisieren, bedeutet entweder, daß die betreffenden Transrapid-Befürworter über Inflationsraten nicht Bescheid wissen oder daß sie den mangelhaften Informationsstand der Bevölkerung (und vermutlich auch mancher Journalisten) - die häufig nur von "der Inflationsrate" sprechen - gezielt für die eigenen Zwecke ausnutzen.