In München wird seit Anfang der 90er Jahre darüber diskutiert, wie die notwendige Steigerung der Kapazität der S-Bahn in der Innenstadt baulich aussehen könnte. Zwei Lösungen stehen im Vordergrund: ein neuer Tunnel durch die Altstadt und durch Haidhausen mit zwei Stationen Hauptbahnhof und Marienplatz in einer extremen Tieflage von 40 Metern (Zweiter S-Bahn-Tunnel) oder der oberirdische Ausbau des bestehenden Eisenbahn-Südrings, auf dem heute nur Personenregional- und -fernzüge sowie Güterzüge verkehren.
Die VIEREGG-RÖSSLER GmbH erarbeitete 2008 und 2009 eine detaillierte Planung für den Ausbau des Münchner Eisenbahn-Südrings sowohl für S-Bahn- als auch für Fernverkehr, so daß nun die beiden Varianten "Zweiter S-Bahn-Tunnel" und "S-Bahn-Südring" hinsichtlich Planungsstand vergleichbar sind. Seither präsentierte die VIEREGG-RÖSSLER GmbH ihre Südring-Planung mehrmals, so im Bayerischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium, im Münchner Stadtrat, bei einer Veranstaltung von Münchner Forum und GreenCity sowie in den Bezirksausschüssen Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (BA 2), Untergiesing-Harlaching (BA 18) und Obergiesing (BA 17). Inzwischen liegen von allen direkt betroffenen Bezirksausschüssen Beschlüsse pro Ausbau des Eisenbahn-Südrings in Form der Planung nach VIEREGG-RÖSSLER vor.
Die Ingenieurbüros Lahmeyer München und Schüssler-Plan stellten am 16.11.2009 im Rahmen einer Präsentation durch den bayerischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Zeil eine weitere technische Planung für den Ausbau des Eisenbahn-Südrings vor. Diese erreicht jedoch bei der erneut durchgeführten Standardisierten Bewertung den für die finanzielle Förderung durch Bund und Land notwendigen Nutzen-Kosten-Mindestwert von 1,0 nicht, sondern nur einen Wert von 0,8. Das heißt, daß die Kosten dieses Vorschlags den Nutzen übersteigen. Die Planung der VIEREGG-RÖSSLER GmbH, die sich insbesondere hinsichtlich Gleisführung im Detail und Bauablauf von der Planung der Büros Lahmeyer München und Schüssler-Plan unterscheidet, erreicht hingegen einen Nutzen-Kosten-Wert von 2,95 und schneidet somit sogar deutlich besser ab als der geplante 2. S-Bahn-Tunnel, der mit 1,15 bewertet wird. Da der von der VIEREGG-RÖSSLER GmbH geplante Südring-Ausbau für die S-Bahn denselben Nutzen bewirkt wie die Planung der beiden genannten Büros, ist der Unterschied des Nutzen-Kosten-Wertes im wesentlichen auf die unterschiedlichen Baukosten zurückzuführen, die bei dem Vorschlag von Lahmeyer München und Schüssler-Plan ungefähr um Faktor 3 höher sind. Dies ist auch auf den geplanten Bauablauf des Südring-Ausbaus zurückzuführen, der von den genannten beiden Büros laut eigenen Aussagen gar nicht optimiert wurde.
Noch am 17.11.2009 verfaßte die VIEREGG-RÖSSLER GmbH ihre Anmerkungen zur Vergleichenden Untersuchung 2. S-Bahn-Tunnel / S-Bahn-Südring laut Präsentation am 16.11.2009 .
Bei der Präsentation des Südring-Ausbaus nach der Planung der VIEREGG-RÖSSLER GmbH im Münchner Stadtrat im März 2009 blieben einige Fragen offen, u.a. zur Zahl der neu zu bauenden Brücken, zur Kostenermittlung sowie zum Nutzen-Kosten-Wert: VR-Hearing-S-Bahn-Antwort.pdf (11 Seiten Text)
Ein Bericht über die Präsentation im Rahmen der Veranstaltung von Münchner Forum und GreenCity findet sich in der Ausgabe 4/2009 der Online-Zeitschrift des Münchner Forums .
Aus den zahlreichen Präsentationen haben wir die wichtigsten Charts zum Ausbau des Eisenbahn-Südrings nach Themen neu zusammengestellt:
(A) Planungshistorie Südring-Ausbau und Zweiter-S-Bahn-Tunnel von 2001 bis heute (4 Seiten): SRing-A-Historie.pdf
(B) Ziele des Südring-Ausbaus: Kapazitätssteigerung der S-Bahn (als 2. Stammstrecke), Lärmschutz für die Anwohner, Verbessserung des Fern- und Regionalverkehrs (7 Seiten): SRing-B-Aspekte.pdf
(C) Städtebauliche Aspekte und Gesamtnutzen des Südring-Ausbaus (2 Seiten): SRing-C-Vorteile.pdf
(D) Detailplanung im Bereich Au - Kolumbusplatz als Beispiel für den fortgeschrittenen Planungsstand des Südring-Ausbaus: SRing-D-Kolumbusplatz.pdf (4 Seiten, 1,6 MB)
(E) Bauabschnitte, Zeitrahmen, Baukosten, Finanzierung des Südring-Ausbaus (10 Seiten): SRing-E-Kosten.pdf
Für die stufenweise Realisierung gibt es zwei Szenarien: zum einen eine zügige Realisierung in nur zwei Stufen (Teilausbau Baustufen 1 bis 4, Komplettierung zum Vollausbau Baustufen 5 und 6), oder aber eine langsamere Realisierung mit 6 einzeln nutzbaren Abschnitten.
(F) Verkehrsaufkommen und Umsteigeknoten von S-Bahn-Südring und 2. S-Bahn-Tunnel im Vergleich (7 Seiten): SRing-F-Verkehr.pdf
Sämtliche Charts (A) bis (F) finden Sie hier: SRing-A-bis-F.pdf (34 Seiten, 2,1 MB)
Im Auftrag der Landtagsfraktion der Grünen führte die VIEREGG-RÖSSLER GmbH im Sommer
2008 einen Kostenvergleich Südring-Ausbau versus Zweiter S-Bahn-Tunnel durch.
Der hierzu verfaßte Untersuchungsbericht umfaßt auch eine ausführliche Beschreibung
des Projekts "Ausbau des Eisenbahn-Südrings" (65 Seiten, nur Text; diese Studie
enthält noch nicht die sog. 6. Baustufe, nämlich die eigenen S-Bahn-Gleise
zwischen Kolumbusplatz und Ostbahnhof): VR-Suedring-Beri-2008.pdf